Warum es immer wieder um Veränderung geht

Jugendliche auf Sitzsäcken
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Die sich verändernde Gesellschaft überträgt ihren Fortschrittswillen auf die Schule. Somit wird der Schule eine wichtige (Zukunfts-) Aufgabe zugeschrieben. Das rasante Tempo, in dem dies geschieht, wird aber zunächst als Überforderung erlebt. Soll der Musterwechsel von der „stöhnenden“ zur „atmenden“ Schule gelingen, gilt es wahrzunehmen, hineinzuhorchen, Impulse hereinzulassen, Resonanz einzuholen, innere Verantwortung zu entwickeln und danach zu handeln.

Die steten Ansprüche an schulische Bildungsprozesse werden vor dem Hintergrund unsteter Rahmenbedingungen zu Herausforderungen. Eine gegenwärtige Dynamik erklärt sich durch die nun digitalisierte Alltagswelt und deren unmittelbare Auswirkungen auf Heranwachsende. Zu nennen sind: 

  1. Anspruch auf Selbstbestimmung: In den sich durch Medien bietenden Sinnwelten erleben sich Heranwachsende in „eigenständigen, selbstgesteuerten und pädagogisch unkontrollierten Lernprozessen“. Die damit einhergehende Selbstbestimmung sucht nach einem Kontinuum in schulischen Lehr- und Lernprozessen.
  2. Heterogenität: Die unterschiedliche Nutzung medialer Möglichkeitsräume und daran gekoppelte Erfahrungen, verursachen bei den Heranwachsenden unterschiedlich ablaufende Entwicklungsprozesse. Umwelt- und Aufwuchsbedingungen begründen sich nicht nur durch physische und psychische Unterschiede, sondern auch durch differente Mediensozialisation. Passungen und Anschlüsse an Vorwissen können durch einseitiges Didaktisieren verhindert werden.
  3. Motivation: Der immer frühere Zugriff auf digitale Erlebnis- und Lernwelten bedingt, dass Motivationsschwellen Heranwachsender mittels vorherrschender Unterrichtsvorstellungen immer seltener überschritten werden. 

Diese Tatsache und deren Auswirkungen sind unter anderem der Grund für eine stete Professionalisierung. 

Schulen werden (sind) selbständig und legitimieren sich aber nach wie vor über Ergebnisse. Es empfiehlt sich, auf verantwortungsvolle Weise, Handlungsmöglichkeiten zu nutzen, indem mit einem vorsichtigen, aber entschlossenen Pragmatismus und der Freude am Eigensinn anspruchsvolle Ziele verfolgt werden. Schulen sollen sich dabei als professionelle Lerngemeinschaften verstehen oder als lernende Organisationen, die sich von Überholtem zu befreien wissen, sich auf Naheliegendes konzentrieren und sich auf eine nicht vorhersagbare Zukunft einlassen. 

Hinweise für Materialien

Hinweise für eine selbstgesteuerte Professionalisierung bietet der Bildungsserver Berlin-Brandenburg als Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg. öffnen

Aufgrund der vielfältigen Herausforderungen in der pädagogischen Praxis gehört Weiterbildung zum Kern des Berufsbildes von Pädagoginnen
und Pädagogen. Das Themenheft „GanzGut“ fasst zahlreiche Angebote und Strategien zur Professionalisierung zusammen. öffnen

In Kooperation mit dem Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund bietet die DAPF einen weiteren Service – den DAPF/IFS-Werkzeugkasten. Dieser enthält Instrumente, Übungen und Informationsmaterialien zu unterschiedlichen Bereichen und Aspekten der Schulentwicklung. Die Entwicklung dieser „Werkzeuge“ erfolgte im Rahmen von Schulforschungsprojekten sowie der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften, Schulleitungen und Schulentwicklungsberatern. Der Werkzeugkasten wird kontinuierlich erweitert und modifiziert. öffnen

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Datum:
18.09.2014