Inklusion im Schulsport kann ganz einfach sein! Die Teilhabe von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen an Unterricht und schulischem Leben ist nicht nur selbstverständlich, sondern für alle an Schule Beteiligten bereichernd. Dies gilt auch für den Sportunterricht und sportliche Freizeitangebote. Bewegung, Spiel und Sport stärken nicht nur die körperlichen, physischen und sozialen Fertigkeiten von Kindern ohne Einschränken, sondern vor allem auch von Heranwachsenden mit Beeinträchtigungen.
Wie soll ein „guter“ inklusiver Sportunterricht aussehen?
Ein Leben mit Sport fördert die Mobilität und Gesundheit und trägt zu einem aktiveren Leben in der Mitte unserer Gesellschaft bei. Sport macht selbstbewusst und verbessert die Freude am Lernen bei allen Schülerinnen und Schülern. Auf der Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention ist es das Ziel der inklusiven Schule, für organisierte Sport- und Bewegungskonzepte zu sorgen. Es geht dabei um eine „Didaktik der individuellen Potentiale“ , d.h., Ansetzen bei den Stärken, um individuelle Bezugsnormen bei der Leistungserbringung und um eine Differenzierung im Sinne einer „Selbstdifferenzierung“. Die Universität Bielefeld und deren Abteilung Sportwissenschaft definiert unter Leitung von Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay zentrale Merkmale inklusiven Sportunterrichts, die auch für Ganztagsschulen zutreffen:
- kompetitiv-differenziert
- kooperativ-differenziert
- kooperativ-kompensatorisch
- kooperativ-additiv-mit u. ohne Wettbewerb
- koexistent – keine direkte Interaktion, aber mit Wettbewerb
- koexistent – keine direkte Interaktion, kein Wettbewerb
In den Informationen werden folgende Fragen gestellt: Sind unsere Erwartungen an den inklusiven Schulsport überzogen? Müssen wir bescheidener sein? Ist Inklusion der Abschied von der Illusion, immer alles gemeinsam machen zu wollen! Geht es nicht vor allem um Rückbesinnung auf die übergeordneten Ziele der inklusiven Beschulung: Durch Miteinander einen Zugang zueinander finden!
Chancen der Ganztagsschule nutzen
„Bewegung, Spiel und Sport sind für die Gesamtentwicklung im Kindes- und Jugendalter von grundsätzlicher Bedeutung. In den von Sportvereinen und Sportverbänden organisierten Angeboten können auf freiwilliger Basis Bewegungs- und Sportinteressen verfolgt werden. Die gemeinnützige Sportbewegung trägt aus ihrer Gemeinwohlorientierung heraus auch Mitverantwortung für die Sportentwicklungen, die grundsätzlich zu den Aufgaben des Staates zählen. Hiermit ist in erster Linie der Schulsport gemeint, der allen Schülerinnen und Schülern zusteht.“ Das Grundsatzpapier des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Deutschen Sportjugend zur Ganztagsförderung fasst zentrale Zielstellung eines gelungenen Sportunterrichts zusammen.
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Datum: 30.07.2015
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