Gute Partnerschaft

Die Regionale Schule Rülzheim fördert ihre Schüler/innen in vielfacher Hinsicht. Die Lehrkräfte leiten die Förderkurse, bei Arbeitsgemeinschaften werden sie von außerschulischen Partnern unterstützt

Das Projekt

Ganztagsschule ist geprägt von selbstständigem Lernen, von einem Lernen, das an die Fähigkeiten des einzelnen Kindes anknüpft und daran die Förderung ansetzt. In speziellen Hausaufgabenstunden in kleinen Gruppen bis 18 Schülerinnen und Schüler soll individuelles Fördern möglich gemacht werden. Die zahlreichen Freizeitangebote und die unterrichtlichen Ergänzungen dienen primär der Ausbildung und Festlegung von Schülerinteressen und -qualifikationen. Dies dokumentieren derzeit 43 außerschulische Partner, die insgesamt 52 Arbeitsgemeinschaften leiten.

Der Auslöser

Nach zweijähriger Erfahrungen im Rahmen der offenen Ganztagsschule, die wesentlich mit Angeboten außerschulischer Partner bestritten wurde und auf positive Schüler- und Elternresonanz stieß, bauten wir dieses Prinzip der Öffnung von Schule in die neue Form der Ganztagsschule in Angebotsform ein.

Der Weg

Nach der Bildung einer Planungsgruppe sammelten wir Wünsche und Interessen von Schüler/innen und Eltern. Diese wurden von der Planungsgruppe koordiniert. Es folgten Informationsabende für Interessierte und eine Beschlussfassung durch die Gesamtkonferenz. Anschließend führten wir die Wahlen der Förderangebote, der Unterrichtsergänzungen sowie der Freizeitangebote durch. Während die Freizeitaktivitäten fast ausschließlich von außerschulischen Partnern bzw. von Vereinsbeauftragten gehalten werden, liegt die individuelle und Gruppenförderung in Förderkursen (bei Aufmersamkeits-Defizit-Syndrom, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Dyskalkulie) sowie die Hausaufgabenbetreuung und das selbstständige fachgebundene Arbeiten allein in den Händen von Lehrkräften, die auf der Schulstufe, die das Kind besucht, unterrichten.

Probleme und Lösungen

Außerschulische Partner wollten anfänglich Aufmerksamkeits- und Disziplinprobleme durch Dritte geregelt wissen („Den kann ich nicht mehr in meiner Gruppe dulden“). Die Lösung: Alle außerschulischen Partner besuchten und besuchen einen Qualifikationskurs, der vom Institut für schulische Fortbildung getragen wird und sie befähigen soll, Konflitksituationen adäquat und selbstständig zu bestehen. Dieses Angebot verstärkte die pädagogische Kompentenz und fungierte vor allem als Ausspracheforum „unter Gleichgesinnten“. Dies wurde und wird von den Betroffenen dankbar angenommen.

Blitzlicht

Aussage eines Vaters: „Mein Kind lernt am Vormittag in der Schule Englisch, und am Nachmittag erhält es bei den Hausaufgaben Hilfe, wenn es am Vormittag etwas nicht verstanden hat. Es kann auch sonst Fragen zum Unterricht stellen, und zwar in der Regel bei demselben Lehrer, der dieses Fach vertritt. Ich kann mir keine bessere Lösung denken.“ Solch ein Statement überzeugt viele Eltern vom richtigen Weg der Ganztagsschule als Möglichkeit individueller Förderung.

Referenzen

Das Projekt wurde als gutes Praxisbeispiel auf dem 1. Ganztagsschulkongress 2004 vorgestellt. Die Nominierung der Schule erfolgte durch das Ministerium des Landes.<?xml:namespace prefix = o ns = „urn:schemas-microsoft-com:office:office“ />

Autoren

• Karl Geeck