Es gibt vielfältige Methoden und Formen der Beteiligung von Eltern. Die Serviceagentur Saarland unterstützt Ganztagsschulen bei der Entwicklung von Elternarbeit und hat hierzu geeignete Strategien zusammengefasst.
Zukunftswerkstatt
Das Konzept „Zukunftswerkstatt“ lebt von der Überzeugung, dass die Menschen über häufig ungenutzte kreative Fähigkeiten sowie Problemlösungspotenziale verfügen, die aktiviert werden können. Mit Hilfe der Methode „Zukunftswerkstatt“ werden diese Ressourcen
mobilisiert. Ziel von Zukunftswerkstätten ist es, Perspektiven für die Zukunft der Schule zu entwickeln und konkrete Schritte zur Erreichung dieser Ziele zu planen. In einem aktiven Arbeitsprozess setzen sich Akteure aller Beteiligungsgruppen, so auch Eltern, in unterschiedlicher Form mit der Zukunft ihrer Schule auseinander.
Logbuch als Kommunikationsmittel mit dem Elternhaus
Eine Möglichkeit, die Angebote des Vor- und Nachmittags an der Schule besser zu verzahnen, ist die Einführung sogenannter Logbücher für Schülerinnen und Schüler. In diese werden deren Lernziele für den Tag
beziehungsweise die Woche eingetragen und reflektiert. So können zum Beispiel im 3. und 4. Schuljahr die Lernaufgaben eines jeden Tages in die Logbücher vermerkt werden. Schülerinnen und Schüler sowie Pädagogen kommentieren durch kurze Einträge täglich, wie sich der Lernprozess entwickelt. Zusätzlich können die Kinder durch Smileys, Zeichnungen oder auch per Text ergänzen, wie sie die Woche empfunden haben. Die Eltern sehen so täglich, wie der Schultag für ihr Kind gewesen ist. Das Logbuch dient nicht nur als als Mittel zur individuellen Förderung und zum eigenverantwortlichen Lernen, sondern es macht auch den Lernprozess für Schüler wie für Eltern transparent. Diese Transparenz ist Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus.
Elternfeedback
Beispiel Feedbackbogen für das Friedrich-Schiller-Gymnsasium Königs-Wusterhausen
Eltern und Schule erleben ihre Zusammenarbeit sehr unterschiedlich. Gegenseitige Berührungsängste und ungute Erfahrungen verhindern oft, dass Eltern und Schule aufeinander zugehen. Möglicher Anknüpfungspunkt für eine offene Kommunikation kann ein Feedback der Eltern an die Schule mittels eines Feedback-Bogens sein. Hier geht es darum, die Meinungen und Wünsche der Eltern zur Arbeit der Schule zu erfahren. Ziel ist es, mit einem praktikablen Instrument und geringem zusätzlichen Aufwand einen großen Nutzen für alle Beteiligten zu erzielen und die Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern und zu stärken.
Eltern-Ressourcen-Datenbank
Eine Zusammenarbeit mit Eltern gibt es an den meisten Schulen in irgendeiner Form: minimalistisch über jährliche Elternversammlungen und Beteiligung an der Schulkonferenz, weitergehend aber auch über wirkliche Mitgestaltungsanteile, zum Beispiel die Beteiligung an der Zielfindung der Schule und der Schulprogrammarbeit.
Über eine Elterndatenbank, bei der Elternressourcen über eine Abfrage erfasst werden, werden konkrete Angebote von Eltern für Schulen sicht- und abrufbar und beantworten die folgenden Fragen:
- Welche konkreten Ressourcen können Eltern wirklich in die Schule einbringen? (Schulfeste, Klassenfahrten, Sponsoring, Nachhilfe etc.)
- Wie gelingt eine langfristige Zusammenarbeit, welche die Schule wirksam unterstützt? (Organisation der Eltern-Kooperations-Arbeit etc.)
- Wie managt man Eltern-Kooperationsangebote und macht sie für Lehrkräfte nutzbar? (EDV-Kurs, Beiträge zum Unterricht, AGs etc.)
Weitere Methoden zur Förderung des Beteiligungsprozesses können sein:
- Open Space
- Portfolio
- Elternseminar
- Fotoevaluation
- Szenariotechnik
- Feedback
- Elternstammtisch
Quelle
Bildung und Erziehung in der Ganztagsschule – Ideen für mehr Elternbeteiligung, Empfehlungen der Serviceagentur Saarland
Übersicht des Monatsthemas
„Ganztagsschule und präventive Elternarbeit„
Datum: 21.01.2013
© www.ganztaegig-lernen.de