Die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Übergang von der Grundschule ans Gymnasium zu unterstützen und ihnen fachspezifische als auch fächerübergreifende Kompetenzen vermitteln – dafür ist die Orientierungsstufe, also Klassenstufe 5 und 6, am Gymnasium Dresden-Bühlau vorgesehen. Die Umwandlung zur Ganztagsschule eröffnete dafür konzeptionelle und organisatorische Freiräume für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler. Diese werden strukturiert von einem schuleigenen Konzept, dem gemeinsam mit Schülerinnen, Schülern und Eltern entwickelten Kompetenzförderkonzept LiSSi.
Modulare Kompetenzentwicklung: LiSSi 1 und LiSSi-Lernzeit
Hinter LiSSi verbirgt sich ein speziell für die Schülerinnen und Schüler der fünften bis zehnten Klassen entwickeltes Konzept, welches sowohl die Kompetenzentwicklung, als auch die individuelle Förderung in den Mittelpunkt stellt. LiSSi steht aus Schülersicht für Lernen lernen, individuell, Stärken stärken, Schwächen schwächen, im Team. Bezogen auf die Lernziele bedeutet LiSSi: Lern- und Methodenkompetenz, intradisziplinär, Selbst- und Sozialkompetenz, Sachkompetenz, interdisziplinär.
Mit Leben gefüllt wird LiSSi in zwei Modulen. Im ersten Modul, LiSSi 1, geht es um die fachübergreifende Kompetenzentwicklung. Hierfür bekommen die Kinder eine Karte des LiSSi-Planeten, auf der Kontinente wie Testanien, Ichonien oder Teamonesien eingezeichnet sind. Der Planet veranschaulicht die Bereiche, an denen gearbeitet werden sollen. Es geht um Lernkompetenz: „Wie lerne ich für Tests und Klassenarbeiten?“, um Selbstkompetenz: „Welche Stärken und Schwächen habe ich und welche Ziele stecke ich mir?“ und um Sozialkompetenz: „Welche Gruppenregeln haben wir?“. Das erste LiSSi-Modul wird vom Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin betreut. Vorgesehen sind dafür pro Woche 90 Minuten für die fünften Klassen, für die sechsten Klassen 45 Minuten.
Das zweite Modul ist die LiSSi-Lernzeit, bei der es um die Entwicklung fachspezifischer Kompetenzen geht. Unterrichtsinhalte werden vor- und nachbereitet, Hausaufgaben gemacht, sich auf Wettbewerbe vorbereitet, zu vorher besprochenen Inhalten gearbeitet oder auch mal Tests nachgeschrieben. Die Lernzeit ist fest im Stundenplan verankert und findet einmal die Woche für eine Unterrichtsstunde statt. Begleitet wird die Lernzeit von mehreren Fachlehrkräften und zwei Ganztagsbetreuerinnen und ist klassenübergreifend organisiert. Während der Lernzeit wird meist mit offenen Unterrichtsformen wie der Freiarbeit oder dem Stationenlernen gearbeitet. Partner- und Gruppenarbeit sind möglich, ebenso wie individuelle Unterstützungsangebote. Die Teilnahme an der Lernzeit ist freiwillig. Die Schülerinnen und Schüler melden sich hierzu für je vier Wochen an.
Die Umsetzung der LiSSi-Module wird unterstützt durch einen Lernpass, der im Schülerplaner integriert ist. Die Schülerinnen und Schüler protokollieren ihre Lernfortschritte. Damit erhält neben dem fächerbezogenen Lernen auch das Methodenlernen einen hohen Stellenwert.
Nachhaltig Lernen lernen
Ein wichtiger Schritt hin zur erfolgreichen Umsetzung des LiSSi-Konzepts war dessen Verschriftlichung. Alle Lehrkräfte wissen um die Inhalte, Anforderungen und Verbindlichkeit des Konzepts in der Schulgemeinschaft. Die verschriftlichte Handreichung enthält Themen und Techniken für den LiSSi 1-Unterricht, deren Zuordnung nach Klassenstufen sowie Methodenblätter, die extra für LiSSi entwickelt wurden.
Die Schülerinnen und Schüler werden mit den LiSSi-Modulen fit für das gymnasiale Lernen gemacht. Sie lernen eigenverantwortlich ihre Arbeitsprozesse zu organisieren und erhalten die Gelegenheit fachspezifisch an ihren Stärken und Schwächen zu arbeiten. Darüber hinaus bietet die LiSSi-Lernzeit Raum und Zeit dafür, Talente und Neigungen zu fördern, indem beispielsweise an Wettbewerbsbeiträgen gefeilt wird.
Mit LiSSi und dem damit verbundenen Methodentraining wird den Kindern der Übergang von der Grundschule aufs Gymnasium erleichtert und damit der Weg geebnet für eine erfolgreiche Gymnasiallaufbahn. „LiSSi und deren Umsetzung leisten gemäß dem schulischen Leitbild einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung unserer SchülerInnen. Denn unser Ziel ist es, diese jungen Menschen auf ihrem eigenen Weg zu einer gereiften und selbstbestimmten Persönlichkeit zu begleiten“ (s. Homepage).