Ganztagsschulen bieten mehr Zeit für außerunterrichtliche Angebote. Gute außerunterrichtliche Angebote knüpfen an den Bedürfnissen der Schüler und Schülerinnen an und motivieren sie. Wenn Kinder und Jugendliche motiviert sind, dann lernen sie auch besser.
Kurz und knapp: Am Ende kommen bessere Noten heraus als bei den Schülerinnen und Schülern, die nicht an außerunterrichtlichen Angeboten teilnehmen, so die Ergebnisse der Studie „Was kann die Ganztagsschule leisten?“, die das Team Nathalie Fischer, Hans-Peter Kuhn und Eckhard Klieme in der Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft; 54 veröffentlicht haben.
Die Qualität der Angebote muss stimmen
Wichtige Faktoren sind dabei, dass Jugendliche für sich selbst eine
Herausforderung entdecken und sich als Akteure verstehen. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit Peers entscheidend: In der Gruppe können sie verschiedene Aufgaben sowie Rollen übernehmen und Probleme selbständig lösen, indem sie die Blickwinkel anderer Teilnehmer übernehmen und reflektieren. Wenn das alles gelingt, stellen sich weitere positive Effekte ein: Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich ihrer Schule mehr verbunden und erhalten einen weiteren Motivationsschub, der sich günstig auf Lernziele und -erfolg auswirkt.
Good practise: Service Learning
Bei Service Learning verbindet sich Bildungserfahrung mit regelmäßigem Engagement. Zum Beispiel, indem Schülerinnen und Schüler
von der Schule ausschwärmen, um in einem Altenheim oder bei einer Umweltinitiative mitzuarbeiten. Was sie dort erleben und erfahren, wird wiederum in der Schule in das Curriculum eingebunden und gemeinsam mit den anderen reflektiert. Gute Service Learning Projekte zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie von den Jugendlichen als sinnstiftend eingeschätzt werden und sie sich inhaltlich einbringen können. Darüber hinaus spielen respektvoller Umgang mit Vielfalt und die Erfahrung gewinnbringender Partnerschaften entscheidende Rollen. Studie öffnen.
Was bringt Service Learning?
Laut der „Wirkungsstudie Service Learning in Schulen“ der Universität Oldenburg ensteht ein Mehr an Wissen über soziale, kulturelle und ökologische Projekte und eine Steigerung der Empathiefähigkeit bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, unabhängig von ihrem konkreten Einsatzort. Die Jugendlichen schätzen zudem, dass sie sehr viel im sozialen Bereich, aber auch in Bezug auf Berufsorientierung durch Service Learning dazugelernt haben. Von großer Bedeutung ist hierbei die Qualität des Projekts: Wenn diese stimmt, haben Schülerinnen und Schüler nachweislich eine höhere Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme. Und das kommt nicht nur der Schule, sondern der gesamten Gesellschaft zu Gute.