Für jeden Bedarf das richtige Praktikum – so hält es die Weingartenschule. Also machen die Schüler/innen der verschiedenen Gesamtschulzweige auch ganz unterschiedliche Erfahrungen
Für jeden Bedarf das richtige Praktikum – so hält es die Weingartenschule. Also machen die Schüler/innen der verschiedenen Gesamtschulzweige auch ganz unterschiedliche Erfahrungen
Projektdaten
Klassenstufen:
8–9 (Hauptschulzweig), 8 (Realschul- und gymnasialer Zweig)
Anzahl der Schüler/innen:
alle
Anzahl der Lehrer/innen:
ca. 10
Fachbereiche:
Arbeitslehre, Sozialkunde, Deutsch
Wochenstunden:
2 Wochen
Das Projekt
An allen Schulzweigen der Weingartenschule werden Praktika durchgeführt, im Hauptschulzweig finden in der 8. und 9. Jahrgangsstufe jeweils zweiwöchige Praktika statt. Das Praktikum wird von der Lehrkraft für das Fach Arbeitslehre organisiert und betreut. Unterstützung bei der Betreuung der Schülerinnen und Schüler erhält sie durch eine weitere Lehrkraft. Neben Produktionsbetrieben kooperiert die Schule auch mit anderen Institutionen wie zum Beispiel Trägern der Jugendarbeit. Einige der Betriebe fungierten als Sponsoren der Schule. Das allgemeine Ziel der Praktika ist die Anpassung der Kinder und Jugendlichen an diese Lebenswelten, sowohl durch Aneignung entsprechender Kenntnisse wie auch notwendiger Verhaltensweisen. Allerdings kommt dem Praktikum je nach Schulzweig eine unterschiedliche Funktion zu: Bei den Hauptschüler/innen geht es letztlich darum, einen Arbeitsplatz zu finden. Viele sind auch später in den Betrieben, in denen sie Praktikant/innen waren, in die Lehre gegangen. Im gymnasialen Zweig dient das Praktikum hauptsächlich dazu, einen Einblick in die Arbeitswelt zu bekommen. Es sind unterschiedliche Reaktionen nach dem Praktikum zu beobachten: bei einigen, sich möglichst lange, am besten durch ein akademisches Studium, vom Arbeitsleben fern zu halten; bei den anderen reift der Entschluss, möglichst bald die Schule zu verlassen und praktisch tätig zu werden. Gymnasiast/innen besuchten in der Regel auch andere Praktikumsplätze – beim Tierarzt, in der Bank oder bei der Zeitung – als Hauptschüler/innen. Die Realschüler/innen nehmen eine Mittelstellung ein.
Der Auslöser
–
Der Weg
Vorbereitet wird das Praktikum im Hauptschulzweig im Fach Arbeitslehre oder Sozialkunde, teilweise auch im Deutschunterricht. Im Fach Deutsch werden die Schülerinnen und Schüler vor allem im Abfassen von Berichten unterwiesen, beispielsweise von Lebensläufen und Bewerbungsschreiben. Die Fähigkeit, Berichte zu verfassen, gehört auch zur Vorbereitung auf die Berufsschule. Um die Schüler/innen auf das Praktikum vorzubereiten kommen außerschulische Partner in die Schule. Zudem besuchen alle Schüler/innen das Berufsinformationszentrum des Arbeitsamts. Sie können die Praktikumsstellen nach ihren Interessen aussuchen; die Schule versucht sie zu dieser Eigenaktivität zu motivieren. Bei Schwierigkeiten erhalten sie Unterstützung durch die Schule, zum Beispiel Hilfe bei der Kontaktaufnahme oder die Adressenliste von Praktikumsstellen. Die Lehrkräfte besuchen die Betriebe, in denen die Schülerinnen und Schüler ihr Praktikum absolvieren. Während dieser Besuche finden regelmäßig Gespräche über Ablauf, Erfahrungen und mögliche Verbesserungen statt. In der begrenzten Zeit des Praktikums sind selbstverständlich nur eingeschränkte Erfahrungen möglich. Im Fach Arbeitslehre im 8. Schuljahr gibt es aber noch eine eigene Unterrichtsreihe. Die Nachbereitung findet hauptsächlich im Fach Arbeitslehre oder Sozialkunde, teilweise auch im Deutschunterricht statt. Für die Erstellung des Praktikumberichts ist das Fach Arbeitslehre zuständig. Diese Berichte werden begutachtet und benotet. Die Erfahrung in der Arbeitswelt ist für die Schüler/innen etwas völlig Neues. Es gibt andere Aufgaben und eine andere Art der Herangehensweise daran. Auch die soziale Situation unterscheidet sich von der in der Schule. Sie sind ganz allein gelassen mit völlig fremden Erwachsenen, ohne einen Lehrer, der sie an die Hand nimmt und führt. Sie müssen den Umgang mit Fremden üben und machen die Erfahrungen, fast wie Erwachsene behandelt zu werden und dass der Beruf anders ist als die Vorstellungen, die sie sich gebildet haben.
Probleme und Lösungen
Ursprünglich gab es für die Hauptschüler/innen drei Praktika. Das dritte Praktikum dauerte ein ganzes Jahr. In dieser Zeit (außer in den Ferien) arbeiteten sie einen Tag in der Woche in einer Firma. Dieses Praktikum wurde wieder abgeschafft, da die Erwartungen nicht erfüllt wurden. Die Betriebe, vor allem mittelständische, konnten schlecht damit umgehen, dass die Schüler/innen nur einen Tag in der Woche erschienen. Sie hatten das Wenige, was sie sich an einem Tag aneignen konnten, in der nächsten Woche weit gehend vergessen. Auch die Eingewöhnung in die Schule nach einem Tag Abwesenheit war ein Problem. Die zweiwöchigen Praktika haben eindeutigere Aufgabenstellungen und sind klarer strukturiert.
Schule
Schulname
Weingartenschule
Schulart
Gesamtschule
Schulangebote
Halbtagsschule
Schulanschrift
Weingartenschule Staufenstr. 14–20 65830 Kriftel
E-Mail
weingartenschule.kriftel@web.de
Anzahl der Schüler/innen
850
Anzahl der Lehrer/innen
60
Sonstiges pädogogisches Personal
1 Sozialpädagogin
Ansatz der Schule
–
Zeitstruktur
Mo–Fr: 7.50–15 Uhr
Programme der Schule
–
Sozialraum der Schule
kleinstädtisch
Besonderheiten
Partnerschulen in Frankreich, England und USA
Referenzen
Das Projekt hat erfolgreich am 1. Ganztagsschulwettbewerb „Zeigt her eure Schule“ teilgenommen.