Inklusion stellt Schulen vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Schon der Inklusionsbegriff wird unterschiedlich gehandhabt: Die eine verstehen darunter das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung, für die anderen umschreibt er den Anspruch aller Menschen auf die gleichberechtigte Teilhabe am gesamten gesellschaftlichen Leben, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer Behinderung.
Wie auch immer Schulen Inklusion für sich definieren, gemeinsam ist ihnen, dass sie einen großen Bedarf an Weiterbildung für ihre Lehrkräfte und das pädagogische Personal haben. An den Lehrerfortbildungsinstituten in den Bundesländern findet sich hierzu ein breites Angebot, wie Dr. Bettina Amrhein und Benjamin Badstieber in ihrer Trendanalyse „Lehrerfortbildungen zu Inklusion“ feststellen. Von
Querblick – Fortbildung für Ausbilderinnen und Ausbilder von jungen Menschen mit Behinderung (ReZA)
Betriebe können jungen Menschen mit Behinderung neben den üblichen Ausbildungsberufen auch sogenannte Fachpraktiker-Ausbildungen anbieten. Hierfür müssen die Ausbilderinnen und Ausbilder eine 320 Stunden umfassende Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation (ReZA) vorweisen. Curriculum öffnen.
90-minütigen Informationsveranstaltungen bis hin zu zweijährigen prozessbegleitenden Maßnahmen reichen die Angebote.
Kurze Fortbildungen dominieren
Über 80 Prozent der Fortbildungen, so fanden sie heraus, dauern maximal einen Tag. Dies wirft zwei Fragen auf: Reichen zeitlich kurz angelegte Weiterbildungen, um einen solch komplexen Vorgang wie die Einführung inklusiven Lernens in der Schule ausreichend zu flankieren? Und wie steht es um die Nachhaltigkeit solch kurzer Weiterbildungen, wenn Lehrerfortbildungen sich dann als besonders wirksam erwiesen haben, wenn sich an Vortrags- und Erprobungsphasen noch eine Reflexionsphase angeschlossen hat?
Inklusionsprozess und Fortbildungen langfristig anlegen
Amrhein und Badstieber empfehlen daher unter anderem, Professionalisierungsmaßnahmen im Bereich Inklusion als Schulentwicklungsvorhaben anzulegen und sich auf einen längerfristigen, begleiteten Prozess mit Theorie-, Erprobungs- und Reflexionsphasen einzustellen. Besonders sollte darauf geachtet werden, dass sich alle an einer Schule, insbesondere einer Ganztagsschule, Tätigen als multiprofessionelles Team verstehen und gemeinsam Verantwortung für den Inklusionsprozess übernehmen und diesen nicht ausschließlich der Sonderpädagogik überlassen. Diese Offenheit sollte auch für das außerschulische Umfeld gelten, ein Punkt, der für Ganztagsschulen von großer Bedeutung ist. Lehrerfortbildungen zur Inklusion – eine Trendanalyse öffnen.
Datum: 21.08.2014
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