Kompetenzorientierung im Unterricht

Kompetenzorientierung im Unterricht
DKJS/A.Saalmann

Das Aufbrechen einer starren 45-Minuten-Taktung oder die Einführung von wechselnden Arbeitsformen, wie zum Beispiel Kleingruppenarbeit und Einzelarbeit, ermöglichen es Schülerinnen und Schülern, sich intensiver und individueller mit Unterrichtsthemen auseinander zu setzen. Die Ausrichtung auf Individualisierung und Kompetenzorientierung sind hilfreiche Konzepte für die Arbeit in Ganztagsschulen.

Um diese veränderten Ansprüche an Unterricht umzusetzen, ist eine Anpassung des Tagesrhythmus, aber auch der Lernsettings hilfreich. Die Änderung von Arbeitsformen ermöglicht einen binnendifferenzierten Unterricht, da verschiedene Kleingruppen sich mit Aufgaben auf unterschiedlichen Lernniveaus befassen und in heterogenen Arbeitsgruppen mittels Peer-Learning voneinander profitieren können. Für Lehrkräfte bleibt dadurch Zeit, sich dem einzelnen Schüler zu widmen. Denn Voraussetzung für einen kompetenzorientierten Unterricht ist immer eine anfängliche Diagnosephase, in der die individuellen Lernstände der Schülerinnen und Schüler erhoben werden.

Kompetenz und Wissen

Kompetenzorientiert zu unterrichten erfordert von Lehrkräften, sich mit dem Begriff „Kompetenz“ intensiv auseinander zu setzen. Was bedeutet dieser eigentlich, wie grenzt er sich von Wissen ab, in welcher Beziehung steht er zu Methoden-, Sozial-, Selbst- und Sachkompetenz? Und wie müssen Aufgaben gestellt werden, um Kompetenzwissen bei Schülerinnen und Schülern zu entwickeln und zu überprüfen? Wie kommt man letztlich von den gesetzten Bildungsstandards zu einer Veränderung des schuleigenen Curriculums? Horst Schecker vom Institut für Didaktik der Naturwissenschaften an der Universität Bremen liefert hierzu Material.

Bausteine kompetenzorientierten Unterrichts

Doch wie sieht es in der konkreten Unterrichtssituation aus? Hilpert Meyer von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg schlägt sieben Bausteine für einen kompetenzorientierten Unterricht vor:

  1. Kompetenzbezogenes Beobachten
  2. Auf den Ergebnissen der Beobachtung bzw. Diagnostik basierende individuelle Förderung
  3. Entwicklung und Nutzung einer kognitiv und sozial aktivierenden Aufgabenkultur, die es ermöglicht, auf unterschiedlichen Kompetenzstufen zu arbeiten
  4. Am Lehrplan orientierter systematischer Wissensaufbau, der das Vorwissen der Schüler einbezieht
  5. Erprobung des Wissens und Könnens in realitätsnahen Anwendungssituationen
  6. Förderung der Metakognition über das Lernen und Gelernte
  7. Kompetenzstufenbezogene Kontrolle der Lernergebnisse
     

Datum: 25.02.2014