Schulen müssen sich auf verschiedenen Ebenen mit Gender Mainstreaming befassen. Geschlechtersensibler Unterricht allein reicht nicht. Vielmehr müssen Schulen erkennen, welche Prozesse und Strukturen in Hinblick auf Gender Mainstreaming verändert werden sollten.
„Gender“ beschreibt das soziale – nicht das biologische – Geschlecht. Es umfasst dabei alle in einer Kultur vorhandenen Zuschreibungen mit deren Hilfe Männlich- und Weiblichkeit verhandelt werden. Dabei werden Männlich- und Weiblichkeit als Pole betrachtet, innerhalb derer Menschen ihr soziales Geschlecht selbst definieren.
Veränderungsprozesse in Bezug auf Gender Mainstreaming sind auch immer Organisationsentwicklungsprozesse. Es geht darum, die verschiedenen Lebenssituationen und Interessen der Geschlechter bei allen gesellschaftlichen Entscheidungen und auf allen Ebenen zu berücksichtigen.
Die Veränderungsprozesse müssen vor allem durch die Leitungskräfte von Einrichtungen und Organisationen – also auch von Schulen – forciert werden. Nur so können sich bei der Einführung, Durchsetzung und kontinuierlichen Anpassung der Gender-Ziele sowie bei der Förderung von Gender-Kompetenz die Strukturen und Abläufe ihrer Institution verändern. Dies geht über gendersensibles Arbeiten innerhalb des Unterrichts, das es schon länger im Bildungsbereich gibt, hinaus.
Woran ist eine Gender-Kompetenz-Schule erkennbar?
Das Österreichische Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur unterstützt mit seinem Projekt GeKoS (Gender-Kompetenz Schulen) die Etablierung des Gender-Mainstreaming in den Schulen und hat hierfür unter anderem einen sechsseitigen Kriterienkatalog erstellt. Öffnen
Mehr Informationen zum Thema: Gender in der Ganztagsschule
14.07.2014