Tipis auf der Schulwiese

Die Schüler/innen der Montessori-Schule Greifswald wollten wissen, wie die Ureinwohner Amerikas damals und heute leben und bereiteten mit viel Enthusiasmus ein Projekt zum Thema vor

Projektdaten

Klassenstufen:
1–3

Anzahl der Schüler/innen:
30

Anzahl der Lehrer/innen:
9

Fachbereiche:

Wochenstunden:
10

Das Projekt

Im Laufe des Projekts „Den Indianern auf der Spur“ räumten die Schülerinnen und Schüler mit vielen gängigen Klischees über die nordamerikanischen Ureinwohner/innen auf. Wir haben den kulturellen Hintergrund sehr vielfältig erlebt, in den Tänzen und Liedern, beim Essen und Wohnen oder beim Geschichtenerzählen. Auch der Einfluss der europäischen Einwanderer auf die Tradition und Geschichte war ein wichtiger Themenbereich. Wir alle haben nicht nur viel gelernt, sondern auch das Leben der Ureinwohner nachempfunden.

Der Auslöser

Eigentlich wurde ein Faschingsthema gesucht. Ein Indianerfest feiert man besser im Sommer, und wer das tut, sollte sich zuerst über das Leben der nordamerikanischen Ureinwohner informieren.

Der Weg

Eine Gruppe von fünf Kindern bereitete das Projekt mit Hilfe von Schola-21 vor, stellte Fragen, suchte nach Themen und fand Material. Mit 30 Kindern gründeten sie fünf Arbeitsgemeinschaften: Die Jagis erkundeten verschiedene Jagdmethoden und das Leben einiger Stämme. Die Naturis haben sich mit der Beziehung der Indianer zur Natur beschäftigt. Die Verbreitung der Ureinwohner und die Ereignisse nach der Entdeckung Amerikas waren Themen für die Zeitmaschins. Die Kartenbauer stellten auf einer großen Reliefkarte die Indianergebiete und deren Häuser und Zelte dar. Indianergeschichten lesen und vorstellen ist sehr interessant, fanden die Bücherwürmer. Und plötzlich gab es so viele Überschneidungen unter allen Gruppen! Die kleine Gruppe hatte viel Vorarbeit geleistet. Schnell fanden sich neue Kinder in das Thema ein, und für vier Wochen war die Arbeit recht vielfältig. Die Rolle der Lehrer/innen beschränkte sich auf die Materialbeschaffung und Orientierung, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die Teams beschäftigten sich mit kleinen Bausteinen. In Form von Vorträgen oder Präsentationen stellten sie ihren Mitschüler/innen ihre Ergebnisse vor. Am Ende hatten viele von ihnen einen erstaunlich Überblick. Das Projekt endete vorläufig mit der Präsentation der Ergebnisse und dem Indianerfest. Über schola-21 pflegen die Kinder den Schulkontakt zur Montessori-Schule nach Göttingen. So verbreitete sich die Idee, und es wurde ein gemeinsames Projekt daraus. Am Ende fuhren einige Kinder beider Schulen nach Radebeul. Sie besuchten das Indianermuseum, stellten Ergebnisse vor und verbrachten erlebnisreiche Tage. Unterstützt wird die Schulpartnerschaft durch schulpartnerschaften.de.

Probleme und Lösungen

Mit dem Fasching kam das Thema in die Schule. Im Frühjahr begann die Arbeit der Arbeitsgruppen. Da war zum Glück noch Vorbereitungszeit für die Lehrer/innen, die gelesen und gesammelt haben. Bei uns unterrichten die Lehrer teilweise fachfremd und dadurch auch fächerübergreifend. Niemand konnte ahnen, was Schüler/innen und Lehrer/innen in sechs Wochen alles herausfanden.

Blitzlicht

Wir führen im Jahr mehrere Projekte durch. Nicht jedes Mal kommen die Themen allein von den Kinden. Wir bauen auch Rahmenthemen unseres schulinternen Lehrplans ein. Bei diesem Projekt haben wir „von hinten gedacht“! Bei den Aktivitäten der Kinder ist so viel Sinnvolles passiert. Ein solches Projekt macht Hunger auf mehr, und genau das passiert derzeit auch in neuen Projekten!

Schule

Schulname
Montessori-Grundschule Greifswald mit angeschlossener Orientierungsstufe

Schulart
Grundschule mit Orientierungsstufe

Schulangebote
gebunden

Schulanschrift
Montessori-Grundschule Greifswald Helsinkistr. 5 17493 Greifswald

E-Mail
Montessori-SchuleGreifswald@t-online.de

Anzahl der Schüler/innen
187

Anzahl der Lehrer/innen
17

Sonstiges pädogogisches Personal
5 Erzieherinnen, Therapeut/innen und Sonderschullehrer/innen, 1 Freizeitpädagogin

Ansatz der Schule
Montessori-Pädagogik; keine Zensuren (Pensenbuch, Lernentwicklungsberichte); Jahrgangsmischung; Integration von Behinderten; Förderung von Hochbegabten

Zeitstruktur
Mo–Fr: 7–15 Uhr; 90 Minuten Freiarbeit im Wechsel mit gebundenen fächerübergreifenden Unterrichtsformen; 3 große Pausen

Netzwerke der Schule
Einbindung in Kinderhaus, Schule und Sozialpädiatrisches Zentrum und 2 Einrichtung der Jugendhilfe; Sportverein, private Musikschule; Hilfe aus einer Hand (Erzieher, Lehrer, Eltern, Kinderarzt, Sozialarbeiter, Therapeut)

Programme der Schule
schulpartnerschaften.de

Modellversuche der Schule
Selbstständige Schule

Wettbewerbe der Schule
„Vorhang auf, Projekte raus“ mit unserer Greifswaldwerkstatt; Indianer in Nordamerika – Landesweiter Wettbewerb der Ausstattungsinitiative in Mecklenburg-Vorpommern

Sozialraum der Schule
städtisch und Umlandgemeinden; Neubaugebiet, sozialer Brennpunkt; Schule ist in der AG „Stadtteilorientierte Präventionsarbeit im Ostseeviertel“

Zusammensetzung
Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf und Hochbegabung

Besonderheiten
gemeinsames Konzept für Schule und Kinderhaus; Zusammenarbeit mit weiterführender Schule wird vorbereitet

Referenzen

Das Projekt hat erfolgreich am 1. Ganztagsschulwettbewerb „Zeigt her eure Schule“ teilgenommen.

Autoren

  • Nils Kleemann