Die Ganztagsschule Hegholt und der Kulturladen ihres Stadtteils schickten die Schüler/innen mit zwei Theaterprojekten auf die Bretter, die die Welt bedeuten
Die Ganztagsschule Hegholt und der Kulturladen ihres Stadtteils schickten die Schüler/innen mit zwei Theaterprojekten auf die Bretter, die die Welt bedeuten
Projektdaten
Klassenstufen:
9-10
Anzahl der Schüler/innen:
ca. 20
Anzahl der Lehrer/innen:
2, plus 1 Theaterpädagogin
Fachbereiche:
Deutsch, Medienerziehung
Wochenstunden:
2-3
Das Projekt
Als erstes gemeinsames Theaterprojekt der Schule mit dem örtlichen Stadtteilzentrum „Bramfelder Kulturladen“ (Brakula) entstand für eine Abschlussaufführung der 10. Klassen der Klassiker „Romeo und Julia“. Das Schauspiel „Bartzsch oder: Der Hammer von Bramfeld“ ist eine multimediale Krimicollage nach Gunther Gerlach und wurde öffentlich im Bramfelder Kulturladen aufgeführt. Auch dabei handelt es sich um eine Theaterkooperation der Schule mit dem Brakula.
Der Auslöser
Die Kulturarbeit bietet sich für Projekte einer Ganztagsschule an, weil sich diese Arbeit nicht auf kognitive Dimensionen schulischer Bildung beschränkt, sondern auch versucht, über sinnliche Erfahrungen individuelle Selbstbildungsprozesse anzuregen.
Der Weg
Es ist wichtig, außerschulische Kompetenz einzubinden. Über die gemeinsame Arbeit in der Bramfelder Stadtteilkonferenz, die in der Ganztagsschule Hegholt ins Leben gerufen wurde und dort auch seit über zehn Jahren tagt, entwickelten sich Kontakte zum Bramfelder Kulturladen. Die Theaterkooperationsprojekte dauerten jeweils ein Schuljahr. Hinzu kamen mehrere Wochenendtermine und eine zeitliche Inanspruchnahme, die über die Ganztagskursdauer hinausgingen. In gemeinsamer Arbeit von Schüler/innen und Lehrer/innen wurde die Rahmenhandlung von „Romeo und Julia“ ins 21. Jahrhundert versetzt und eine Textcollage aus Alltagssprache und Reinform erstellt. Dazu kamen Tanz, Gesang, choreografische Kampfszenen und Kletteraktionen. Regie, Organisation und Durchführung von „Bartzsch oder: Der Hammer von Bramfeld“ teilten sich die Lehrkräfte (Klassenlehrerin und Fachlehrer) sowie die Kulturpädagogin des Brakula. Schauspieler/innen des Theaterprojekts waren die Schülerinnen und Schüler einer Notebookklasse, sodass wie selbstverständlich neue Medien (Notebooks, Beamer etc.) bei der Planung und der Aufführung eingesetzt wurden.
Probleme und Lösungen
Es ist nicht leicht, die Motivation aller Schülerinnen und Schüler über einen so langen Zeitraum aufrecht zu erhalten. Gegebenenfalls müssen besonders in schwierigen Übungsphasen Veränderungen vorgenommen oder Kompromisse eingegangen werden. Schließlich siegen vielfach das Gruppenerlebnis und die Faszination des Spielens.
Blitzlicht
Die Schüler/innen entwickelten bisher unbekannte Fähigkeiten und Profile, besonders ausländische Mitschüler/innen erweiterten dabei ihre Sprachkompetenz erheblich.
Schule
Schulname
Ganztagsschule Hegholt
Schulart
Integrative Grundschule, Integrierte Haupt- und Realschule
Schulangebote
teilgebunden
Schulanschrift
Ganztagsschule Hegholt Hegholt 44 22179 Hamburg
E-Mail
postmaster@hegholt.hh.schule.de
Anzahl der Schüler/innen
720
Anzahl der Lehrer/innen
55
Sonstiges pädogogisches Personal
1 Sozialpädagogin, 4 Erzieherinnen
Ansatz der Schule
Schule der Integration; Stadtteilschule
Zeitstruktur
Mo–Fr: 7.30–16 Uhr
Netzwerke der Schule
Initiative für Beschäftigung; Schulen ans Netz
Programme der Schule
Selbstverantwortliche Schule; Comenius; Übergangsmanagement Schule – Beruf
Modellversuche der Schule
BLK-Modellversuch SEMIK; IBM-Projekt „Entwicklung von Lernwerkzeugen“
Wettbewerbe der Schule
Förderpreis für Praktisches Lernen: Bau eines Tierbeobachtungshauses; Förderpreis „Eine Welt“ der Nordelbischen Kirche: Fairer Handel; Förderprogramm Demokratisch Handeln: Verkehrsprojekt Bramfeld; Bertinipreis 2002: Aktionen gegen Rechtsextremismus in Bramfeld; Lesekistenwettbewerb; Umweltschule in Europa (u.a. Bachpatenschaften, Anlage eines Natur-Erlebnispfades, Peace-Maker: Busbegleiterprojekt); Religionen der Welt/Lernen mit neuen Medien (Notebook-Modellversuch SEMIK); Schulpreis der Hamburger Wirtschaft 2003: Globalisierung am Beispiel Baumwollkleidung
Sozialraum der Schule
städtisch, sozialer Brennpunkt
Zusammensetzung
hoher Migrationshintergrund; Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf verbleiben nach der Grundschulzeit in den Klassenstufen 5–9, sofern sie sich integrieren und durch Sonderpädagog/innen betreuen lassen
Besonderheiten
Integration von Haupt- und Realschüler/innen
Referenzen
Das Projekt wurde als gutes Praxisbeispiel auf dem 1. Ganztagsschulkongress 2004 vorgestellt. Die Nominierung der Schule erfolgte durch das Ministerium des Landes.<?xml:namespace prefix = o ns = „urn:schemas-microsoft-com:office:office“ />