Hauptschulklassen bereiten in Gruppen zu acht mit der Hilfe einer Lehrerin und einer Küchenhilfe das Mittagessen für 80 Schüler zu
Hauptschulklassen bereiten in Gruppen zu acht mit der Hilfe einer Lehrerin und einer Küchenhilfe das Mittagessen für 80 Schüler zu
Projektdaten
Klassenstufen:
alle
Anzahl der Schüler/innen:
60
Anzahl der Lehrer/innen:
1
Fachbereiche:
Haushaltslehre
Wochenstunden:
5
Das Projekt
Das Projekt entstand im Zuge des erweiterten Ganztagsangebots der Schule. Zwischen Unterricht und Nachmittagsangebot sollten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, ein warmes Mittagessen zu sich zu nehmen. Im Schulzentrum Helsinkistraße in Bremen Marssel kochen Schüler/innen der 10. Hauptschulklassen das Mittagessen für die Mitschüler, die am Ganztagsangebot teilnehmen. Das heißt konkret: Im täglichen Wechsel bereiten Gruppen von ca. acht Schülern im Rahmen des Unterrichts 80–100 Portionen zu, teilen das Essen aus und reinigen anschließend Geschirr und Küche. Der Unterricht beginnt um 11.30 Uhr, als Erstes heißt es hygienisch korrekte Kochkleidung anzuziehen (Jacken, Vorbinder, Kopfbedeckung), dann die Hände gründlich zu waschen und die frisch eingekauften Nahrungsmittel bis 13.15 Uhr zu einem kompletten Essen zu verarbeiten. Das erfordert die unterschiedlichsten Fähigkeiten und Fertigkeiten: Teamwork, Planung von Arbeitsabläufen, fachgerechter Umgang mit Lebensmitteln, Ordnung und Sauberkeit in der Küche, das Zurückstellen persönlicher Belange. Pausen sind erst nach getaner Arbeit möglich. Sie lernen auch, auf kulturelle Aspekte Rücksicht zu nehmen, d. h. auf die Wünsche der musilimischen Mitschüler einzugehen und besondere Sorgfalt bei der Zubereitung und später der Ausgabe von Schweinefleisch zu üben. All dieses ist eine große Herausforderung für die Schüler/innen, denn die Gäste, die vorher das Essen bestellt und bezahlt haben, erwarten pünktlich ihr Mittagessen. Sie selbst können natürlich erst dann essen, wenn auch der letzte Gast sein Essen bekommen hat. Nach dem Essen muss dann der Abwasch erledigt und die Küche gereinigt werden.
Der Auslöser
Mit der Einrichtung einer Betreuungsschule 1994 sollte auch eine neue Küche installiert werden. Da sich die Schule in einem Brennpunktstadtteil befindet, war es notwendig, ein regelmäßiges Mittagessen anzubieten. Ursprünglich wurde das Essen von einer Fremdfirma an die neu eingerichtete Küche geliefert. Im Rahmen des klassischen Hauswirtschaftsunterrichts, der in einer Dependance der Schule stattfand, äußerten einige Schüler der 10. Klassen den Wunsch, selbst für die Schüler in der Betreuungsschule zu kochen.
Der Weg
Die Schüler/innen versuchten zunächst, mehr zu kochen, als sie selbst essen konnten, und die Reste den anderen Schülern anzubieten. Daraus entstand die Idee, einmal in der Woche und direkt vor Ort für die Mitschüler zu kochen. Nachdem wir dies ausprobiert hatten und das Angebot gut angenommen wurde, fand ein täglicher Mittagstisch statt. Von anfänglich 15-20 steigerte sich die Zahl auf bis zu 40 und mehr Essen täglich. Im Zuge der Bewerbung zur Ganztagsschule und der Sanierung der Schule wurde anstelle der alten eine professionelle Küche eingebaut. Die Versorgung von sehr viel mehr Schüler/innen wurde damit ermöglicht, und es wurde eine neue Mensa mit Platz für mehr als 80 Schüler eingerichtet. Mittlerweile kommen auch ganze Klassen mit ihren Lehrer/innen, um gemeinsam Mittag zu essen. Auch die Speisepläne werden von den Schülern mitgestaltet. Der Mensa ist ein Kiosk angegliedert, der in den großen Pausen Getränke, Obst, Jogurt usw. anbietet. Freiwillige Schüler der 10. Klassen fungieren als Scouts. Sie sind durch schwarz-orange Westen erkennbar und unterstützen in den großen Pausen die Lehrer/innenaufsichten.
Probleme und Lösungen
Anfänglich lagen die Probleme in der mangelnden Ausstattung der Küche, die den gesteigerten Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Mit Hilfe des Ortsamts konnte die Küche den Bedürfnissen angepasst werden. Vor drei Jahren ergab sich erneut eine problematische Situation, da die Schule saniert werden musste und die Betreuungsschule samt Küche in dem kleinen Hausmeisterhäuschen untergebracht wurde. Dies hatte zur Folge, dass die Küche vorübergehend geschlossen werden musste. Nach der Grundsanierung der Schule öffnete die neu eingerichtete Küche im Schulgebäude. Aktuelle Probleme stellen spontane „Massenabsagen“ z.B. nach Schulveranstaltungen dar. Die Köche und die betreuende Lehrkraft geraten dann vorübergehend in „Panik“ und sind auf spontane, flexible und kreative Problemlösestrategien angewiesen. Entweder werden alle Lehrer/innen der Schule an diesem Tag zum Essen eingeladen, oder der Speiseplan muss geändert werden, notfalls gibt es am nächsten Tag noch einmal das gleiche Gericht.
Blitzlicht
Als der SV Werder Bremen 2004 vor der Meisterschaft stand, wurde eine grün-weiße „Werder- Unterstützungswoche“ ausgerufen. In dieser Woche wurden täglich Speisen in den Vereinsfarben serviert.
Schule
Schulname
Schulzentrum an der Helsinkistraße
Schulart
Schulzentrum ( OS, HS, RS, Gym )
Schulangebote
Unterricht, Hausaufgabenhilfe, Arbeitsgemeinschaften
Schulanschrift
Helsinkistr. 10, 28719 Bremen
E-Mail
403@bildung.bremen.de
Anzahl der Schüler/innen
800
Anzahl der Lehrer/innen
45
Sonstiges pädogogisches Personal
1 Sozialpädagogin, 1 Sozialpädagoge
Ansatz der Schule
–
Zeitstruktur
7.45–13.15 Uhr: Unterricht, ab 13 Uhr: Mittagessen, ab 13.30 Uhr: Ganztagsangebot bis 16/17 Uhr
Netzwerke der Schule
–
Programme der Schule
–
Wettbewerbe der Schule
Wettbewerb „Jugend übernimmt Verantwortung“ der Stiftung Brandenburger Tor 2004/2005
Sozialraum der Schule
Brennpunktstadtteil
Zusammensetzung
–