Gender in der Ganztagsschule

Gender in der Ganztagsschule
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Jungen haben schlechtere Noten, sind bei den Schulabschlüssen im Hintertreffen und bleiben häufiger sitzen. Sie glänzen in Mathematik und tun sich schwerer mit dem Spracherwerb. Ist damit schon alles über die Relevanz von Gender in der Ganztagsschule gesagt? Den Grundsätzen der geschlechtergerechten Schule ist die Ganztagsschule verpflichtet wie jede andere Schule. Ganztagsschulen bieten jedoch auf Grund ihres erweiterten Zeitrahmens, ihren außerunterrichtlichen Angeboten auch an anderen Lernorten und ihrer Kooperation mit außerschulischen Partnern ein besonderes Potential, unterschiedliche Ansprüche und Lebenslagen von Mädchen und Jungen aufzugreifen. Jungen und Mädchen wachsen gemeinsam auf: in der Familie, im Kindergarten, in der Schule. Doch leben sie auch in gleichen Welten? Der Prozess, in dem sich Heranwachsende durch Bildung und Sozialisation gesellschaftliche Beteiligungschancen erwerben, ist für beide riskant und störanfällig. Denn im späteren Erwerbsleben haben Männer wieder die Nase vorn.
Doch:

  • Wie können Schulen gleichermaßen von Jungen und Mädchen als Erfolg erfahren werden?
  • Wie können bei der individuellen Stärkung von Jungen und Mädchen statt Stereotypen vielfältige Handlungsmuster entwickelt werden?
  • Was spricht Jungen und Mädchen besonders an, im Unterricht, in außerunterrichtlichen Angeboten und an anderen Lernorten? Wie sehen individuelle Lernzugänge aus?

Gendersensible Ganztagsangebote

Ganztagsschulen haben einen Erziehungs- und Bildungsauftrag, der über das Unterrichten deutlich hinausgeht. Sie müssen Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße bei ihren Identitäts- und Sozialisationsprozessen unterstützen. Dies gilt nicht nur für den Unterricht, sondern auch für die außerunterrichtlichen Angebote. öffnen

"Die" Jungen und Mädchen gibt es nicht

Katharina Debus ist Diplom-Politologin und arbeitet für Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. In einem Schreibgespräch beleuchtet sie die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die bei der Verbindung der Themen Geschlecht und Schule zu beachten sind. öffnen

Sexuelle Vielfalt und Ganztagsschule

Auch wenn Sexualität als Thema immer weniger tabuisiert wird, so fällt es nach wie vor vielen Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern schwer, offen mit sexueller Vielfalt umzugehen. Neben heterosexuellen und homosexuellen Orientierungen sind mittlerweile auch bi-/ queer-/ inter- und transsexuelle Lebensweisen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. öffnen

Gendersensibler Unterricht

Ob bewusst oder unbewusst, Lehrkräfte verhalten sich Mädchen und Jungen gegenüber im Unterricht verschieden. Auch die Kinder und Jugendlichen verhalten sich meist entsprechend der sozialen Rollen. Die Gefahr besteht, dass hierdurch Stereotypen verfestigt werden und damit Lernchancen vergeben werden. öffnen

Gender und Schulentwicklung

Schulen müssen sich auf verschiedenen Ebenen mit Gender Mainstreaming befassen. Geschlechtersensibler Unterricht allein reicht nicht. Vielmehr müssen Schulen erkennen, welche Prozesse und Strukturen in Hinblick auf Gender Mainstreaming verändert werden sollten. öffnen

Jungen stärken

Jungen haben häufiger Schwierigkeiten in der Schule als Mädchen, sie haben seltener gute Noten und machen schlechtere Schulabschlüsse. Ihr großer Bewegungsdrang macht es ihnen oft schwer dem Unterricht konzentriert zu folgen. Ihre Bedürfnisse scheinen nicht immer mit den Kompetenzen übereinzustimmen, die für einen erfolgreichen Schulbesuch notwendig sind. öffnen

Ganztagsschule für Mädchen und Jungen

Neben der gezielten Förderung von Jungen und Mädchen zeigt sich heute immer deutlicher, dass auch eine genderspezifische Perspektive in der schulischen Bildung berücksichtigt werden muss. öffnen

Genderorientierter Unterricht

Jungen und Mädchen lernen anders. Das ist der Rückschluss aus einer Projektwoche mit offenem Unterricht. In den Portfolios wurden Arbeitspläne und Lerntagebücher hinterlegt, die diesen Unterschied sichtbar machen. öffnen